Condition monitoring – weil Fehlproduktion der neue Stillstand ist

Stehen Anlagen oder Maschinen still, kommt die Produktion zum Erliegen. Der potentielle Schaden ist enorm. Schwer erkennbar, aber nicht minder dramatisch, sind Anlagen, die „nur“ abseits der notwendigen Parameter operieren. Das Schadensbild Fehlproduktion wird zum neuen Stillstand. Abhilfe verspricht condition monitoring.

Was heißt condition monitoring?

Condition monitoring steht für „Zustandsüberwachung“. Gemeint ist die Überwachung einer Anlage, einer Maschine oder eines Prozesses mit Hilfe technischer Sensoren und Messeinrichtungen, sowie die IT-basierte Aufnahme und Auswertung der gewonnenen Daten. So lassen sich Veränderungen an Anlagen oder Anlagenteilen frühzeitig und vor allem lange vor dem Eintritt eines realen Schadens erkennen. Zwar besteht auch bei Einsatz von condition monitoring nach wie vor die Gefahr plötzlicher, nicht vorab erkennbarer Schäden durch Versagen. Allerdings ist dies Häufigkeit dieser Ereignisse gerade zu vernachlässigen. Das Gros typischer Schadensbilder lässt sich stattdessen auf die unvermeidliche Abnutzung und Ermüdung von Bauteilen, Komponenten oder ganzen Maschinen zurückführen. Und genau hier setzt die permanente Anlagenüberwachung an. Bereits geringste Veränderungen lassen sich auswerten und absehbare Fehler damit frühzeitig erkennen und – weit wichtiger – vermeiden.

Was ist neu an condition monitoring?

Die Klassische Unterhaltung technischer Anlagen basiert im Regelfall auf einer turnusmäßigen Inspektion. Je nach Maschine, Bauteil und Laufleistung bzw. Belastung wird festgelegt, nach welcher Zeit welche Komponenten auf welche Art und Weise kontrolliert, inspiziert und gegebenenfalls geprüft werden. Das bedeutet, dass Abnutzung, Verschleiß und Beschädigungen auch nur punktuell nach Ablauf genau dieser Intervalle erfasst werden kann. Condition monitoring ersetzt die Intervalle durch eine permanente und damit lückenlose Überwachung. Treten Veränderungen auf, werden diese unmittelbar erfasst und mitgeteilt. Damit kann unverzüglich gehandelt werden, da die Erkennung nicht erst im nächsten Prüfintervall erfolgt.

Wie condition monitoring dem heutigen „Supergau“ vorbeugt

Einer Erhebung eines der größten Sachversicherer Weltweit IM Global zufolge machen Schäden durch ausfallende Anlagen und Maschinen heute rund ein Drittel aller Sachschäden aus. Damit liegen die Ausfallschäden auf einem Niveau mit den in der Wahrnehmung weit dramatischeren Großbränden ganzer Industriebetriebe. Dabei außer Acht bleibt eine ganz andere Art von Schäden: Lange bevor ein Bauteil vollständig ausfällt, wird es sich durch Abnutzung und Verschleiß verändern. Das heißt, dass beispielsweise Toleranzen steigen und die Produktqualität abnimmt. Ein Prozess läuft immer noch ab. Die produzierten Teile oder Produkte dagegen können durch diese zunehmenden Varianzen an Maßhaltigkeit oder allgemein Qualität verlieren – sie sind Ausschuss. Bis die Ursache für eine Fehlproduktion erkannt wird, vergeht Zeit. Zeit, in der ein System entweder angehalten werden muss, oder während der es potentiell weiteren Ausschuss produziert. Anders bei condition monitoring. Veränderungen des Prozesses werden so frühzeitig erkannt, dass kontrolliert und vor allem planbar gehandelt werden kann, lange bevor sich diese Veränderungen auf die Qualität der Produkte auswirkt.

Fazit – permanente Anlagenüberwachung – so kommen fatale Fehler gar nicht erst auf

Condition monitoring ist ein Baustein zum Anlagenbetrieb der Zukunft. Planbarkeit und die Vermeidung fataler Fehler sind erforderlich, um die nötigen Laufzeiten auf Dauer zu sichern. Condition monitoring stellt sicher, dass Maschinen und Prozesse bedarfsgerecht und individuell nach den Anforderungen des Auftraggebers überwacht werden. So schaffen Anlagenbetreiber Sicherheit. Sicherheit für die einzelne Maschine, für den Gesamtprozess und letztlich für das gesamte Unternehmen bis hin zum Kunden. Denn Fehlproduktionen lassen sich durch die altbekannten Intervallwartungen nur bedingt vermeiden. Und genau diese Produktion fehlerhafter Teile oder Produkte ist es, die den echten Ausfallzeiten mittlerweile in Sachen Schadenshäufigkeit und -summe ganz klar den Rang abläuft.

Laubach