Kinderbuch ab 4 – 5 Jahre – das macht es aus

Spannend, unterhaltsam, fördernd: Entsprechen Kinderbücher nicht einer bestimmten Altersstufe, werden sie schnell langweilig oder überfordern das Kind. Nach Vorlese- oder Lesealter gestaffelte Angebote helfen bei der kindgerechten Auswahl.

Lesen statt Fernsehen – immer noch aktuell

Wer Beiträgen in den Social Media folgt, stellt fest, dass vielfach behauptet wird, Lesen bei Kindern wäre aus der Mode gekommen. Dem ist zum Glück nicht so. Der Verkauf von Kinder- und Jugendbüchern macht dem deutschen Buchhandel zufolge fast 20% des Gesamtumsatzes aus. Sie belegen nach dem Umsatz von Belletristik die zweite Position. 2020 wurden etwa 9,3 Milliarden Euro in Kinder- und Jugendbücher investiert

Verantwortung zeigen – Kinderbücher auf den Markt bringen

Wer so viel Geld für eine Sache ausgibt, darf zu Recht im Gegenzug einiges an Qualität erwarten. Kinderbücher zu schreiben, sie zu illustrieren und zu verlegen ist eine verantwortungsvolle Aufgabe. Auch wenn es meist die Eltern, Großeltern oder andere Erziehende sind, die auf ein Buch aufmerksam werden sollen, so liegt doch der Schwerpunkt in der kindgerechten Gestaltung, sowohl beim Inhalt als auch bei der Ausstattung

Grundstein für Kreativität legen -Vorlesen und Lesen im Kindergarten

Während bei den Kleinsten noch Bilder das Interesse wecken, sind es bereits bei Vier- und Fünfjährigen auch geschriebene Wörter, die fesseln. Die Buchstaben werden verglichen, oft stellt sich schon ein unbewusster Lerneffekt ein. Das Hauptziel der Bücher für diese Altersgruppe ist jedoch Unterhaltung, die durchaus anregend und bildend sein sollte.

In der Pädagogik gilt Unterhaltung dann als gelungen, wenn sie mehrere Bedürfnisse der Kinder erfüllt. Vorlesen in der Gruppe fördert den Gemeinschaftssinn. Kinder übernehmen das Geschehen im Buch für eigene Rollenspiele, die die Fantasie anregen. Auch Gehörtes bildlich darzustellen gelingt dieser Altersgruppe bereits erstaunlich gut. Wie unterschiedlich dabei Geschichten verarbeitet werden, ist wiederum wissenswert für Erziehende und für Autoren von Kinderbüchern.

Erste Lerninhalte vermitteln – Vorbereitungen auf die Schule

Lernen nebenbei wird mit gut verfassten Kinderbüchern leicht gemacht. Wie die Protagonisten handeln, was sie wissen und können, wird bald schon von den Jüngsten nachgeahmt und angestrebt. Magier und Fabelwesen machen im Kinderbuch ab 4 – 5 Jahre vor, wie sich durch Hilfsbereitschaft, Zusammenhalt und Vorausschau Hürden im Alltag bewältigen lassen. Auch der Bösewicht darf nun nicht fehlen. Sein Charakter wird besprochen und diskutiert, dabei wird ganz nebenbei die Entwicklung der Kindergarten- und Vorschulkinder gefördert.

Altersstufen – Empfehlung, kein Muss

Werden Bücher im Kindergarten gelesen, ist die Empfehlung für Altersstufen besonders wertvoll. Sind Kriterien wie

  • Altersgerechte Handlungen und Themen
  • für Kinder geeignete Formate
  • zeitgemäße Illustrationen
  • leicht zu unterscheidende Figuren
  • auf das Alter abgestimmte Seitenzahl

beachtet, können Buchinhalte nahezu allen Kindern einer Altersgruppe vermittelt werden. Wer Bücher für den eigenen Nachwuchs kauft, kann auf sein Kind besser eingehen, sowohl was die Themen als auch die Alterseinstufung angeht. Wichtig ist jedoch, Kinder nicht mit Handlungen zu überfordern. Wird ein Buch als langweilig bezeichnet, kann es durchaus sein, dass es einfach noch nicht – oder nicht mehr – dem Entwicklungsstand des Kindes entspricht. Ist das eigene Kind weiter, wird es Zeit, Bücher der nächsten Altersstufe auszusuchen.

Klischee ade – Rollenverhalten der Protagonisten

Autoren und Illustratoren sind gleichermaßen gefragt, wenn es um die Verabschiedung von alten Rollenmustern geht. Der Mann mit Aktentasche auf dem Weg zur Arbeit und die Frau mit Schürze, die kaum aus der Küche kommt, sollten wirklich der Vergangenheit angehören. Auch angeblich typische Eigenschaften von Jungen und Mädchen müssen neu gewichtet werden. Natürlich dürfen gelegentlich Mädchen zicken und Jungs raufen, wenn dazu ein Kommentar von anderen Figuren oder den Vorlesenden kommt. Zeit zum Hinterfragen und dafür, bessere Lösungen zu diskutieren, sollte beim Vorlesen allemal sein.

Bücher besprechen – Bindung fördern

Ein gelesenes Buch zu besprechen dient aber nicht nur dazu, Klischees aufzubrechen oder Wissen anzuwenden. Durch die Interaktion von Lesenden und Zuhörenden entsteht ein Bindungsverhältnis. Die Lesestunde wird zur gemeinsamen Zeit. Entspannung und Wohlbefinden sollten für alle Beteiligten dabei im Vordergrund stehen. Zu reflektieren, was im Buch geschieht, fördert zudem das Sprachverständnis und den Wortschatz der Kleinen. Aber auch hier heißt es, Kinder nicht zu überfordern, sie bestimmen Zeit und Tempo, damit die Freude am Lesen bleibt.

Laubach