Heirat – mit Liebe und Verstand

Man traut sich wieder! 2022 nahmen Eheschließungen zu, Ehescheidungen sanken dagegen. Wer diesen großen Schritt wagt, besiegelt ihn nicht nur auf dem Papier, sondern auch mit Eheringen. Auf ihre Symbolkraft setzt oft ebenso, wer den Weg zu einer eingetragenen Partnerschaft wählt.

Tendenz steigend – mehr Eheschließungen

Ein fester Bund fürs Leben, der jedoch keineswegs für immer sein muss. Wie statistische Erhebungen zu berichten wissen, wird jede dritte Ehe geschieden. Bis dahin waren es 2020 durchschnittlich 15,1 Jahre. Das klingt zuerst einmal wenig hoffnungsvoll – und doch tritt hier ein spürbarer Wandel ein. Dieser Schnitt lag um die Jahrtausendwende noch bei rund 13 Jahren. Natürlich plant man solche Lebensrisiken keineswegs ein, wenn man sich dazu entschließt, künftig mit Partnerin oder Partner einen gemeinsamen Weg zu gehen.

Eheähnliche Gemeinschaften können nun ebenfalls amtlich besiegelt werden. Für gleichgeschlechtliche Paare gibt es die Möglichkeit, ihre Partnerschaft eintragen zu lassen. Hierdurch werden viele der Vorteile einer Ehe erreicht, ohne jedoch nach dem alten Schema verheiratet zu sein. Was für diese Lebensform gilt, ist gesetzlich klar geregelt. Eine solch eingetragene Partnerschaft wird im Fall des Scheiterns nicht geschieden, sondern aufgelöst.

Vorsorgen – mehr Sicherheit für Paare

Wer einfach aus Liebe zusammenbleibt, kann Rechtliches für die nicht eheliche Lebensgemeinschaft nach eigenen Vorstellungen und Bedürfnissen regeln. Dies ist wichtig, denn so manches Hindernis tut sich auf, wenn keine Eheschließung oder Eintragung der Lebenspartnerschaft vorliegt. Ärger und Sorgen fangen mitunter schon dann an, wenn die Partnerin oder der Partner ins Krankenhaus muss. Ärzte sind nicht verpflichtet, dem Partner Auskunft zu erteilen. Oft berufen sie sich auf den Datenschutz und die ärztliche Verpflichtung zur Verschwiegenheit. Eine Vorsorgevollmacht ist deshalb sinnvoll.

Je umfassender diese geregelt ist, desto einfacher wird es, wenn Entscheidungen getroffen werden müssen. Bei einer Lebensgemeinschaft ist es zudem ratsam, Verfügungen über den Todesfall hinaus zu treffen. Nur so kann der jeweils andere abgesichert werden, denn die gesetzliche Erbfolge greift hier nicht. Wer sich rechtzeitig beraten lässt und vor dem Notar einen entsprechenden Vertrag beschließt, kann sich ungestört den schönen Seiten der Partnerschaft widmen.

Ringe als Symbol – Unendlichkeit und Treue

Ringe als Schmuck wurden schon vor mehr als 21.000 Jahren getragen. Einer der ältesten Funde war aus Mammutelfenbein, auch Knochen wurden zu Ringen umgearbeitet. Weitere beliebte Materialien in der Frühzeit waren Holz und einfach zu bearbeitende Steine, Bernstein und Halbedelsteine wurden ebenfalls als Ringe getragen. Später schufen künstlerisch begabte Handwerker und Goldschmiede Ringe aus Eisen, Glas, Bronze und Edelmetallen.

Wann Eheringe genau aufkamen, ist nicht ganz geklärt. Einige gehen von der Antike aus, andere Wissenschaftler sehen das Hochmittelalter als die Zeit an, in denen Trauringe den Bund zwischen Mann und Frau nach außen hin besiegelten. Heute wie früher ist es aber nicht nur der symbolische Wert, der für Eheringe spricht. Lange bevor die ersten Münzen geprägt wurden, kannte man Ringe als Zahlungsmittel.

So mancher Ehering wurde früher in Notzeiten zu Geld gemacht. Eine Lösung, auf die heutzutage dank anderer Finanzierungsmöglichkeiten kaum noch zurückgegriffen werden muss. Jetzt sind Eheringe ein Symbol, dass sich beide Partner für den anderen entschieden haben. Sie besiegeln einen aus freien Stücken geschlossenen Bund, unabhängig davon, ob das Paar verheiratet ist oder nicht. So mancher verzichtet gerne auf Formalitäten, entscheidet sich aber dennoch auf ein äußeres Zeichen der Gemeinsamkeit.

Eheringe – Metall im Wandel

In schlechten Zeiten, etwa kurz nach dem Zweiten Weltkrieg, war es durchaus üblich, dass Eheringe nur vergoldet waren. Selbst sie waren für viele Paare ein Luxus, den sich nicht jeder gönnen konnte. Ringe aus Gold waren je nach Preis aus unterschiedlichen Legierungen. Die Entscheidung zwischen 333er Gold und 585er Gold war vielfach eine Frage der finanziellen Möglichkeiten. Dabei war der Goldpreis bis über die Jahrtausendwende auf einem verhältnismäßig stabilen Niveau. Erst danach stieg er sprunghaft an, in den Jahren von 1978 bis 2022 hat er sich gut verzehnfacht.

Längst setzen Paare wie Juweliere auch auf andere Edelmetalle. Weißgold und Diamanten sind ein schönes Duo. Auch Platin und Palladium werden bei Eheringen hoch geschätzt. Im Trend sind Arbeiten, die mit Carbon abgesetzt sind oder durch verschiedene Goldlegierungen wie Apricotgold, Caramelgold oder Graugold besonders ins Auge stechen. Dazu kommen die unterschiedlichsten Stilrichtungen, der klassisch schlichte Ehering wird für die Dame mit Diamantsplittern aufgewertet.

Laubach