Fahnen – zwischen Symbol und Werbeträger

Flatternde Fahnen im Wind: Mal sind die Zeichen der Zusammengehörigkeit, mal trennen sie Feinde im Angriff voneinander. Sie dienen als religiöse Aussage ebenso wie als weltliche Botschaft. Eines haben sie jedoch, mit wenigen Ausnahmen, immer gemeinsam: Sie sind ein buntes Stück Stoff, das nicht zuletzt durch seine Bewegung Aufmerksamkeit erregt.

Ein Begriff – viele Variation und Vorgaben

Flagge, Fahne, Banner, Stander, Standarte, Wimpel, sie alle werden umgangssprachlich oft schlicht als Fahne bezeichnet. Dabei sind ihr Aussehen und ihre Funktion deutlich voneinander abgegrenzt. Fast ist es eine Wissenschaft für sich, welche Größe die Fahnen oder genauer gesagt Flaggen eines Staates, eines Bundeslandes oder einer Stadt haben dürfen und wann sie wo und wie gehisst werden.

Ähnliche Vorschriften gelten für Fahnen, die auf auf Gefahren hinweisen. Hier ist es für jedermann nachvollziehbar, dass eine bestimmte Darstellung und Form wichtig ist, um die Wirkung zu erzielen. Wer hat nicht schon im Urlaub oder im Film die Fahnen gesehen, die am Meer aufgezogen werden, wenn Sturm droht oder gar Haie in der Nähe sind. Hier ist es mit den Fahnen ähnlich wie mit den Karten beim Fußballspiel: Gelb geht gerade noch so, Rot-Gelb wird es selbst für geübte Schwimmer kritisch, die Rettungsschwimmer sind in der Nähe, Rot bedeutet das absolute Verbot, ins Wasser zu gehen.

Eine lange Geschichte – Fahnen im Wandel der Zeit

Bereits 5500 vor Christi war eine bestimmte Form von Standarten schon auf Tonwaren gebrannt. In Rom waren es Kaiser und Gladiatoren, die ihre Stärke nicht zuletzt über ihre eigene Fahne demonstrierten. Jeder hatte seine eigenen Farben, die Heraldik des Hauses oder anderen Symbole auf Tuch gedruckt. Auch auf See waren Flaggen ein Zeichen für Zusammengehörigkeit und Nation. Wer unter falscher Flagge segelte, hatte meist Übles im Sinn. Die Fahne hochhalten dagegen, das machten all die, die auf ihre Ehre und ihren Namen setzten und sie nicht verscherzen wollten.

Religiöse Symbole – Fahnen im Glauben

Sogar kirchliche Fürsten und Glaubensgemeinschaften möchten auf die Symbolkraft der Fahnen nicht verzichten. Auch hier findet man sowohl trennende als auch verbindende Elemente. Katholiken und Protestanten haben ihre eigenen Flaggen, bei ökonomischen Veranstaltungen leuchten eigene Fahnen. Die Fahne mit dem Osterlamm ziert nicht nur österliches Gebäck. Einst war sie Wahrzeichen der Auferstehung, Symbol für den Sieg über den Tod.

Auch im Vatikanstadt wird viel Wert auf die gelb-weiße Fahne Einteilungen gelegt. Die Vorschriften, was ihre Gestaltung und Anbringung angeht, sind ebenso akribisch wie bei weltlichen Staaten. Die Besatzung von Apollo 11 nahm im Juli 1969 die vatikanische Flagge mit zur ersten Mondlandung. Sie ist nun zusammen mit Gesteinsbrocken in den vatikanischen Museen ausgestellt.

Eine dagegen fast schon lockere Form haben dagegen tibetanische Gebetsfahnen, die man auch in den Alpen immer häufiger sieht. Sie wurden ursprünglich mit Gebeten, Mantras und Wünschen beschrieben. Die Schrift verblasst in Wind und Wetter, was bleibt, sind bald schon zerschlissene Stofffetzen. Von ihren die fünf Elemente andeutenden Farben Himmel, Wolken, Feuer, Wasser und Erde sieht man oft im Laufe der Zeit kaum noch etwas. Den Farben sind zudem Mantras und negative Eigenschaften zugeordnet, die es zu erfüllen oder abzulegen gilt.

Fahnen als Botschaft – Vielfalt auf Textil

Längst haben Vereine, Firmen und andere Gemeinschaften die optischen wie auch verbindenden Vorzüge von Fahnen erkannt. Unternehmen hissen ihre Betriebsfahne mit dem Firmenlogo zu besonderen Anlässen wir etwa einem Tag der offenen Tür. Hier stehen sie für die Feier. Gleichzeitig machen sie aber Gästen von Weitem sichtbar, wo das Ereignis stattfindet. Als Wegweiser angebracht, leiten sie Besucherströme dorthin, wo sie erwartet werden.

Vereine leben von der Gemeinsamkeit. Sie können sich ihre eigene Fahne für Umzüge, für Jubiläen oder das Vereinshaus individuell anfertigen lassen. Wie bei Stadtwappen oder dem Wappen von Adelsfamilien sind es bezeichnende Figuren und Embleme, die zusammen mit der Schrift jedem Zuschauer sagen, welcher Verein hier agiert.

Die Gestaltung der Fahnen wird heutzutage einfach gemacht. Im Web stehen Online-Designer zur Verfügung. Mit wenigen Klicks und dem Hochladen von Dateien ist die ganze Vorarbeit erledigt. Sogar für privat Interessierte bieten diese Variante eine Vielzahl von Möglichkeiten. Wann immer es etwas zu feiern gibt, die Volljährigkeit oder der Führerschein, die große Gartenparty oder der hohe Geburtstag, ist die passende Fahne schnell entworfen. Wem der eigene Mast zum Hissen fehlt, der wählt das Querformat und verwendet die Stoffbahn als Banner.

 

Laubach