Poller – mehr als nur punktuelle Barrieren aus Metall oder Beton

Streiks, Demonstrationen und der zunehmende Extremismus führten in den letzten Jahren dazu, dass immer offenere Stadt- und Raumkonzepte mittlerweile hinterfragt und neu gedacht werden müssen. Wo in den 2000er Jahren offene Plätze und freie Durchgänge die früher klar gegliederten Weg- und Aufenthaltsbereiche auflösten, zeigt sich heute ein wieder stetig steigender Bedarf an Sicherheit. Sicherheit, wie sie Barrieren, Schranken oder Poller mit sich bringen.

Der Poller – Stein, Beton, Stahl

Auch im deutschen Raum findet sich im Rahmen von Sicherheitskonzepten immer wieder der Begriff so genannter Bollards oder Bollard Systems. Gemeint sind damit schlicht und ergreifend Poller. Diese einfachen punktuellen Barrieren fanden sich bereits im antiken Rom und dienten dazu, Wagenverkehr zu lenken und zu bremsen. Damals aus Stein, heute vor allem aus Beton oder Stahl gefertigt, ist ihre Funktion über die Jahrtausende hinweg immer dieselbe. Punktuelle Sperren führen dazu, dass alle Fahrzeuge, deren Dimension die Lücke zwischen zwei Pollern übersteigt, nicht passieren können. Fußgänger und kleinere Fahrzeuge können dagegen problemlos passieren. Und auch optisch fällt eine Pollerreihe zwar klar gliedernd ins Auge. Sie erscheint aber leichter und durchlässiger, als beispielsweise eine Wand oder eine andere lineare Sperre.

Poller heute – Gefahrenabwehr im öffentlichen Raum

In modernen Sicherheitskonzepten spielt der Poller aus denselben Gründen, die ihn früher ideal erscheinen ließen, nach wie vor eine zentrale Rolle. So sind Pollerkonzepte dazu geeignet, Fahrzeugströme zu lenken und ganze Stadtgebiete gegen die möglicherweise auch schädliche Zufahrbarkeit mit Fahrzeugen zu schützen. Typische Bereiche, die von Pollerlösungen profitieren, sind beispielsweise:

  • Wochen- und Weihnachtsmärkte
  • Fußgängerzonen
  • Stadien und Arenen
  • Public Viewing Areas
  • Sonstige Großveranstaltungen

Natürlich finden dieselben Konzepte auch bei schützenswerten Gebäuden Anwendung. Behörden, Unternehmen und kritische Infrastruktur wird regelmäßig gegen unbefugten Fahrzeugverkehr geschützt. Heute stellt sich dabei das große Problem, dass nahezu jeder Bereich irgendwann doch mit Fahrzeugen erreicht werden muss. Das kann zu Unterhalts- oder Versorgungszwecken sein, oder aber im Notfall durch Rettungsdienste, Feuerwehr oder die Polizei. Moderne Poller sollen also in der Lage sein, bedarfsgerecht geöffnet die Durchfahrt zu erlauben oder geschlossen eben diese zu verhindern.

Der technische Poller – flexibler Einsatz statt starrer Barriere

Einige Zeit lang existierten verschiedene Notlösungen, bei denen Poller manuell umgelegt oder entfernt werden mussten. Heute bietet sich aber durch technische Pollerlösungen auch die Möglichkeit, komfortabel und schnell ganz ohne manuelles Zutun sperren zu errichten und auch wieder zu öffnen.

Moderne Poller verfügen dafür für einen unterirdischen Baukörper, in den der oberirdisch sichtbare Poller versenkt werden kann. Über eine Bedieneinheit bequem per Knopfdruck oder aus der Ferne bedienbar bietet sich so die Möglichkeit, eine Pollersperre bereits auf der Anfahrt anzusteuern und bis zum Eintreffen vor Ort vollständig im Boden zu versenken. Ergänzt werden diese Poller üblicherweise durch entsprechende Signal- und Warnsysteme, so dass die Öffentlichkeit durch das Heben oder Senken einzelner Poller oder ganzer Pollerreihen nicht geschädigt werden.

Fazit – der Poller im Wandel zum modernen Leitsystem

Moderne Poller entsprechen Pollern aller Jahrhunderte nach wie vor eins zu eins. Und gleichzeitig sind sie völlig anders als ihre antiken Vorbilder. Denn die massiven Sperren bieten nach wie vor die Möglichkeit, Verkehr zu selektieren und zu lenken. Allerdings tun moderne Systeme das gezielt und vor allem veränderbar. Damit werden diese eigentlich simplen Einrichtungen im Zusammenhang eines größeren Konzepts zu dem Mittel der Wahl, den heute wieder brandaktuellen Bedürfnissen nach öffentlicher Sicherheit nachzukommen. Technische Poller sind in der Lage, die eigentlich unvereinbaren Anforderungen „öffen“ und „zu“ in einem soliden Bauteil für den öffentlichen Raum zuverlässig miteinander zu verbinden.

Laubach