Schulranzen – Ergonomie und Formgebung früher und heute

Der Schulranzen hat sich in den letzten Jahrzehnten enorm verändert. War die heutige Elterngeneration zumindest gefühlt noch mit einer pragmatisch viereckigen, die Kinder an einen Lastenträger erinnern lassenden Ranzenform unterwegs, mutet der Schulweg heute in Sachen Ausstattung eher an wie eine mehrtägige Trekking-Tour im Hochalpinen Gelände. Was auf den ersten Blick verwundert, hat jedoch ganz praktische Hintergründe.

Die Vergangenheit – quadratisch, praktisch, gut

Egal, wen man fragt: Nahezu jede und jeder der heutigen Eltern hatte selbst einen Schulranzen aus dem Portfolio eines von zwei marktführenden Unternehmen. Neben dem mehr oder weniger präsenten Logo war die Grundform jedes Herstellers bei allen Modellen identisch und lediglich durch Farbe und Motive von Fußball bis Prinzessin voneinander zu unterscheiden. Ansonsten ging es vor allem darum, eine praktische Form zu liefern, in der sich die Vielzahl an Schulbüchern, Ordnern und Heften bestmöglich und ohne die Gefahr der von allen Schülern spätestens bei der Buchabgabe am Jahresende gefürchteten Eselsohren zu transportieren. Zwei Schulterriemen – fertig. Wir alle erinnern uns sicher noch an das Stöhnen der Mitschülerinnen und Mitschüler und an das charakteristische Rappeln des Inhalts, warf man sich die bunte Kiste mit Schwung über die Schulter.

Warum ändert sich der Blick auf den Schulranzen?

Irgendwo auf dem Weg von damals ins Hier und Jetzt fang dann allmählich ein Umdenken statt. Die Modelle veränderten sich mit jedem Jahrgang etwas mehr bis hin zu den heutigen Formen und Funktionen, wie sie von bekannten und allgemein anerkannten Marken, wie beispielsweise  Step by Step Schulranzen immer wieder verbessert und optimiert werden. Der Auslöser für diese Veränderungen findet sich im Grundgedanken, der der Konstuktion eines Schulranzens zu Grunde liegt. Ging es früher ganz praktisch und den Transport möglichst aller Bücher und Hefte, stehen heute ganz andere Belange im Vordergrund. Aus heutiger Sicht kann man den Ranzen von „damals“ getrost als Einstieg in den Haltungsschaden von Morgen sehen. Denn Ergonomie und Passform spielten ebenso wenig eine Rolle, wie die Sicherheit des Trägers. Vereinfacht kann man feststellen, dass der Fokus des Entwicklerblicks vom Ranzeninhalt auf den Ranzenträger gewechselt hat. Die Fragen, die sich Eltern bei der Auswahl eines Schulranzens für den eigenen Filius heute stellen, sind daher ungleich mehr als zu den Zeiten der eigenen Kindheit:

  • Was passt in den Ranzen?
  • Gibt es praktische Fächer für Vesper, Regenschirm und sonstiges Zubehör?
  • Hat der Ranzen ein zum Kind passendes Rückenpolster?
  • Lässt sich das Tragesystem an den Rücken des Kinds anpassen?
  • Können Gurte und Rückenpolster mit dem Kind mitwachsen?
  • Ist das Kind mit dem Ranzen im Verkehr gut sichtbar?
  • Ist die Außenhülle wasserdicht?
  • Gefällt das Design?
  • Wie ist die Haltbarkeit der Konstruktion?
  • Wie schwer ist der Schulranzen?

Gesund, praktisch und sicher – Ansprüche an Schulranzen von heute

Es wird deutlich, dass die Ansprüche an einen modernen Schulranzen vielfältig sind. Komfort und Ergonomie sind nur zwei zentrale Themen. Hinzu kommt der Aspekt der Sicherheit. Diese objektiven Faktoren sind heute als so wichtig für das Wohlbefinden des Schulkindes erkannt, dass selbst die Unfallkassen als Versicherungsträger der Kinder auf die Folgen „schlechter“ Schulranzen aufmerksam geworden sind und entsprechende Hinweise für den „richtigen“ Ranzen herausgegeben haben.

Hinzu kommt die Spanne der schon immer gewichtigen Argumente, vor allem aus Sicht des Kindes. Der Ranzen muss gefallen, so dass er auch gerne getragen und entsprechend all seiner Möglichkeiten genutzt wird.

Zuletzt spielt das derzeit zu Recht omnipräsente Thema der Nachhaltigkeit eine Rolle. Nicht nur die Erzeugung mit geringem CO2-Fußabdruck ist nicht uninteressant. Auch die Frage der Nutzbarkeit über viele Jahre hinweg, befördert durch das Mitwachsen des Tragesystems und eine hohe Haltbarkeit, ist nicht uninteressant. Selbst das Design wirkt bei dieser Frage mit, wenn ein ansprechendes aber dennoch zeitloses Aussehen die Akzeptanz beim Schulkind auch beim wachsen und sich entwickeln und bei veränderten Interessen aufrechterhält.

Fazit – Der Schulranzen von heute – nicht nur praktisch, sondern auch gesund

Der eingangs aufgeworfene Vergleich zur hochalpinen Expeditionsausrüstung ist damit nicht völlig von der Hand zu weisen. Und zwar völlig berechtigt. Denn der Grundgedanke hinter Tourenrucksack und Schulranzen ist gleich. Es geht um Komfort und eine gesunde, körperschonende und energiesparende Nutzung. Für das Schulkind vielleicht nicht im schweren Gelände. Dafür Tag für Tag und Jahr für Jahr.

Laubach