Kettensägenschein

Wer die Kettensäge im eigenen Garten nutzen will, benötigt keinen Kettensägenschein. Wenn Sie jedoch beruflich mit der Kettensäge arbeiten oder im Wald Feuerholz sägen wollen, ist der Kettensägenschein Pflicht. Wir erläutern die gesetzlichen Bestimmungen und stellen Ihnen Möglichkeiten des Erwerbs vor.


Wer benötigt einen Kettensägenschein?

Jeder, der außerhalb des eigenen Grundstücks mit der Motorsäge arbeiten will, braucht einen Kettensägenschein.

Er ist erforderlich, wenn Sie

  • die Kettensäge beruflich nutzen
  • in öffentlichen Wäldern Feuerholz sägen
  • auf Grundstücken Dritter Bäume fällen

Wie kann man den Kettensägenschein erwerben?

Die meisten Baumärkte, aber auch Jagd- und Forstbetriebe bieten regelmäßig Kurse zum Erwerb des Kettensägenscheins an. Ebenso haben die Freiwilligen Feuerwehren, Hersteller von Motorsägen sowie DEKRA und TÜV die Lehrgänge im Angebot.

Was beinhalten die Lehrgänge zum Erwerb des Kettensägenscheins?

Die Kurse umfassen gewöhnlich vier Module:

  1. Grundlagen und Sägen von Schwachholz (Durchmesser bis 20 Zentimeter)
  2. Baumfällung und Aufarbeitung von Bäumen (Durchmesser über 20 Zentimeter)
  3. Arbeiten mit Motorsägen in Arbeitskörben
  4. Arbeit mit Motorsägen in Arbeitskörben und stückweises Abtragen von Bäumen

Im Lehrgang erfahren Sie zunächst in der Theorie und danach an praktischen Übungen, wie es gelingt, gefälltes Holz fachgerecht zu fällen und aufzuarbeiten. Sie erlernen den Aufbau und die Funktionsweise der Motorsäge und führen einfache Wartungsarbeiten wie Reinigen und Schärfen durch. Zum Inhalt der Schulung gehören Hinweise zur Unfallverhütung und zur Schutzausrüstung bei der Arbeit im Wald. Sie erfahren, welche Anzeichnen gefährliche Spannungen im Holz anzeigen können.
Im praktischen Teil führen Sie Schnittarbeiten am liegenden Holz aus und lernen verschiedene Schnitttechniken kennen.

Was ist der Unterschied zwischen dem „großen“ und dem „kleinen“ Motorsägenschein?

Hin und wieder wird von dem „kleinen“ und den „großen“ Motorsägenschein gesprochen. Offiziell gibt es diese Unterscheidung nicht. Einige Anbieter stellen bereits nach dem ersten und zweiten Modul einen einfachen, den sogenannten „kleinen“ Kettensägenschein aus, der nur dazu berechtigt, liegendes Holz sowie Schwachholz zu fällen. Erst nach dem dritten Teil des Lehrgangs sind Sie zur Arbeit mit der Motorsäge in Arbeitskörben berechtigt. Diese Berechtigung wird umgangssprachlich als „großer“ Kettensägenschein bezeichnet.

Wie lange dauert ein Kurs zum Erwerb des Kettensägenscheins?

Der Kurs umfasst gewöhnlich zehn bis sechzehn Unterrichtsstunden, die auf zwei Tage verteilt werden. Lehrgänge zur Nutzung der Motorsäge im gewerblichen Bereich dauern länger.

Welche Teilnahmevoraussetzungen gibt es?

Zur Teilnahme sind ausschließlich Personen berechtigt, die mindestens 18 Jahre alt sind. Sie sollten über eine gute körperliche Fitness und die geistige Eignung verfügen. Die Kettensäge bringt ein Gewicht von fünf bis sechs Kilogramm auf die Waage, sodass ausreichend Kraft vorhanden sein muss.

Für den Erwerb des Kettensägenscheins benötigen Sie eine Schutzausrüstung. Diese besteht aus einer Sägeschutzhose, einem Sägehelm mit Gehör- und Gesichtsschutz sowie Sägeschutzschuhen. Auch Arbeitshandschuhe und Verbandzeug gehören dazu. Einzelne Anbieter stellen die Schutzausrüstung für die Teilnahme am Lehrgang kostenfrei zur Verfügung.

Wieviel kostet ein Kettensägenschein?

Die Teilnahmegebühren sind von Anbieter zu Anbieter unterschiedlich. Für den einfachen Kettensägenschein sollten Sie etwa 100 Euro einplanen. Weiterführende Module kosten 300 bis 400 Euro. Beachten Sie, dass Sie als gewerblicher Nutzer die Teilnahmegebühren steuerlich geltend machen können.

Wie lange ist der Kettensägenschein gültig?

Gewöhnlich ist der Kettensägenschein unbefristet gültig. Möglich sind jedoch abweichende Regelungen in den einzelnen Bundesländern. Erkundigen Sie sich beim Kursanbieter über die geltenden Vorschriften.

Welche Strafen drohen beim Arbeiten ohne Kettensägenschein?

Wenn Sie außerhalb Ihres Grundstücks ohne Berechtigung mit der Kettensäge arbeiten, drohen Bußgelder von bis zu 500 Euro. Bei wiederholtem Verstoß erhöht sich das Bußgeld.

Wer darf die Lehrgänge zum Erwerb des Kettensägenscheins leiten?

Wer als Ausbilder Lehrgänge zum Erwerb des Kettensägenscheins leiten will, muss aktuell in Forstwirtschaft, Landwirtschaft, Straßenunterhaltung, Gartenbau, Gewässerunterhaltung oder in ähnlichen Bereichen tätig sein. Erforderlich ist ein Facharbeiterzeugnis sowie der Nachweis der beruflichen Tätigkeit. Zudem sollten ausführliche Kenntnisse im Umgang mit der Motorsäge vorhanden sein und verschiedene Fälltechniken, besonders der Fällheberschnitt, die Sicherheitsfälltechnik und der Zapfenschnitt sicher beherrscht werden.
Nach erfolgreichem Abschluss dürfen die Absolventen als Ausbilder für die Bediener von Motorsägen eingesetzt werden.

Was ist eine Sägeschutzhose?

Eine Sägeschutzhose ist eine spezielle Hose, die zum Schutz vor Verletzungen durch Kettensägen verwendet wird. Sie besteht aus mehreren Lagen speziellen Gewebes und ist so konstruiert, dass sie im Falle eines Kontakts mit einer Kettensäge die Kette stoppt.

Wie funktioniert eine Sägeschutzhose?

Eine Sägeschutzhose besteht aus mehreren Lagen speziellem Gewebe, die im Falle eines Kontakts mit einer Kettensäge die Kette stoppen. Das Gewebe besteht aus synthetischen Fasern, die sehr widerstandsfähig sind und einer hohen Belastung standhalten können.

Wer sollte eine Sägeschutzhose tragen?

Jeder, der mit einer Kettensäge arbeitet, sollte eine Sägeschutzhose tragen. Das gilt insbesondere für Profis wie Forstarbeiter, Holzfäller oder Baumpfleger, die täglich mit Kettensägen arbeiten. Aber auch Hobbygärtner und Heimwerker sollten eine Sägeschutzhose tragen, um sich vor Verletzungen zu schützen.

Wie pflegt man eine Sägeschutzhose?

Eine Sägeschutzhose sollte regelmäßig auf Beschädigungen und Abnutzungserscheinungen überprüft werden. Bei Bedarf sollten beschädigte Stellen repariert werden. Die Hose sollte in kaltem Wasser gewaschen und an der Luft getrocknet werden. Eine Reinigung in der Waschmaschine oder im Trockner kann das Gewebe beschädigen und seine Schutzwirkung beeinträchtigen.

Wie lange hält eine Sägeschutzhose?

Die Lebensdauer einer Sägeschutzhose hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie z.B. der Häufigkeit der Nutzung, der Art der Arbeit und der Pflege der Hose. In der Regel sollte eine Sägeschutzhose nach spätestens fünf Jahren ausgetauscht werden, da das Gewebe mit der Zeit an Schutzwirkung verliert. Es ist jedoch ratsam, die Hose regelmäßig auf Beschädigungen zu überprüfen und bei Bedarf auszutauschen.

Laubach