E-Scooter – unabhängige Mobilität für jedes Alter

Die einen lieben sie bereits, die anderen stehen ihrem Einsatz nach wie vor skeptisch gegenüber. Die Rede ist von E-Scootern, die immer mehr zum Stadtbild gehören. Es spricht viel für diese Art der Fortbewegung, sowohl im privaten als auch im gewerblichen Bereich.

Gefragt und beliebt – mehr E-Scooter unterwegs

Die Zahlen sprechen für sich: Seit 2019 die ersten Scooter zugelassen wurden, hat sich ihre Anzahl vervielfacht. Nach einer Umfrage des ADAC nutzen bereits 15 % aller über 16-Jährigen einen E-Scooter. Fast die Hälfte davon, nämlich 45 %, besitzt einen eigenen Scooter. Die restlichen 55 % fallen derzeit noch überwiegend auf Sharing-Dienste.

Diese Zahl wandelt sich jedoch ständig, denn auch immer mehr Unternehmen setzen auf diese umweltfreundliche und unkomplizierte Art der Fortbewegung. Der Scooter ersetzt den Geschäftswagen, ein Vorteil, der sich sowohl finanziell als zeitlich – bei Nutzung in Großstädten – bezahlt macht. Besonders dann, wenn sich Unternehmen der Nachhaltigkeit verschrieben haben, tragen die praktischen Zweiräder überdies zur Image-Bildung bei.

Lob und Kritik – E-Scooter in der Öffentlichkeit

Gefragt sind E-Scooter auch bei Kommunen. Der Deutsche Städtetag nahm sich sogar mit einem eigenen Papier des Themas an. Belichtet werden neben den Vorteilen der E-Scooter auch deren Schattenseiten. Diese liegen jedoch nur selten in den Scootern selbst, sondern hängen mit ihrer Nutzung zusammen. Häufig sind Klagen über unsachgemäße Abstellung. Dieses Problem ließe sich jedoch vielerorts mit gekennzeichneten Flächen zumindest im Zentrum und vor Einrichtungen, die gerade von jungen Leuten frequentiert werden, in Griff bekommen.

Auch die Unfallzahlen, zu denen vorwiegend junge Leute mit E-Scootern beitragen, haben mehr persönliche als technische Ursachen. Wie Destatis – das statistische Bundesamt im Mai 2023 zu berichten wusste, sind eine falsche Fahrbahnnutzung und das Fahren unter Alkoholeinfluss die häufigsten Unfallursachen. Hier ist Eigenverantwortung gefragt, damit weder E-Scooter-Fahrende noch andere Verkehrsteilnehmer zu Schaden kommen.

Der eigene E-Scooter – sicher unterwegs

Weitaus weniger Unfälle ereignen sich jedoch, wenn die Roller nicht über eine Leihfirma genutzt werden, sondern im eigenen Besitz sind. Trotz des günstigen Anschaffungspreises der E Scooter ist es offensichtlich so, dass auf Eigentum mehr geachtet wird als auf geliehene Fahrzeuge.

Was ebenfalls für einen eigenen Scooter spricht, ist die absolute Unabhängigkeit. Es ist beim Sharing nicht immer einfach, am passenden Ort und zur richtigen Zeit ein freies Fahrzeug zu ergattern. Zudem kann, selbst bei regelmäßiger Überprüfung durch die verleihenden Firmen, niemand den technischen Zustand voraussagen. Wer seinen eigenen Roller nutzt, verfügt jedoch über das Wissen, ob sich bei der letzten Fahrt Auffälligkeiten gezeigt haben, denen vor dem nächsten Start nachgegangen werden sollte.

Unkompliziert wird der eigene Scooter zudem dadurch, dass sich die Nutzer nicht auf unterschiedliche Modelle einstellen müssen. Auch das trägt zur Sicherheit bei.

Nebenkosten einkalkulieren – mit anderen Verkehrsmitteln vergleichen

Wer einen E-Scooter sein Eigen nennt, auf den kommen – anders als beim Anmieten – auch laufende Kosten zu. Für Vielfahrer lohnt sich der Vergleich zwischen Miete und eigenen Ausgaben für den Unterhalt des Scooters besonders. Neben dem Anschaffungspreis, der für Neufahrzeuge kaum unter 1000 Euro liegt, sollten jährlich rund 5 % des Anschaffungspreises für Ausgaben wie Strom, Wartungen und Reparaturen veranschlagt werden. Dazu kommen noch die Haftpflichtversicherung und die Kosten für das Kennzeichen.

Sinnvoll ist es ebenfalls, in die Kalkulation für den eigenen Scooter Beträge für Zubehör wie Zweitakku, Schloss oder Lenkertasche aufzunehmen. Auch eingesparte Kosten wie Sprit und Parkgebühren für das Auto oder die Fahrkarte für die öffentlichen Verkehrsmittel sind zu berücksichtigen. Bei der Gegenüberstellung der unterschiedlichen Ausgaben wird schnell klar, wie viel Geld eingespart werden kann.

Auf der Plus-Seite der Rechnung steht zudem ein nicht unbedingt materieller Wert, nämlich die gewonnene Zeit. Mit dem E-Scooter lässt sich gerade Großstadtverkehr schneller bewältigen. Die lästige Parkplatzsuche entfällt ebenso wie das Warten auf den nächsten Bus oder den passenden Anschluss an den Zug. Wer seinen Scooter regelmäßig ungesichert an Bahnhöfen oder auf öffentlichen Plätzen abstellen möchte, sollte sich zudem über die Vorteile einer eigenen Diebstahlversicherung erkundigen. Denn eines ist sicher: Nicht nur die Eigentümer sind gerne mit dem Roller unterwegs, so mancher hat auch schon den Weg in fremde Hände gefunden.

Laubach